BeNeR auf KohChang und in Bangkok unterwegs

Januar 2017

Nach 7 Jahren wollte ich unbedingt wieder nach Thailand reisen. Gleich zu Beginn des Jahres war es dann soweit und 3 Wochen Urlaub lagen endlich vor mir und meiner Freundin. Durch schwere Überschwemmungen in der Regenzeit war unser Wunschziel auf Koh-Samui nicht verfügbar. Also fiel die Wahl auf Koh Chang, eine kleine Insel im Osten vom Golf von Thailand.

Natürlich wollte ich mich auch künstlerisch verewigen und suchte vor Ort gleich nach Händlern für Sprühdosen, was sich als gar nicht so einfach rausstellte. Schließlich wurde ich fündig und erwarb ziemlich günstige Dosen und etwas Streichfarbe. Das große Problem war vor allem, dass meine Caps nicht passten. Somit hatte ich nur ein einziges Cap zur Verfügung. Nachdem ich mich an einem verlassenen und verfallenen Haus ausprobiert hatte, fuhr ich mit dem Roller über die Insel auf der Suche nach einem geeigneten Spot. Ich fand eine alte Industrieruine mit Wassertanks und nahm mir einen der Tanks vor, den man noch von der Straße sehen konnte. Doch ich war nach einer guten Stunde in der prallen Sonne so verzweifelt, aufgrund der schlechten Deckkraft der Farben, dass ich frustriert abzog, ohne mein Bild fertig zu malen. Eigentlich hatte ich neben meinem Schriftzug noch einen Character geplant.

In Bangkok gab es dann zum Glück einen richtigen Graffiti-Shop (BKK Graff) in dem es mtn 94er gibt. Preislich muss man allerdings mit dem doppelten wie in Europa rechnen. Nicht weit weg vom Shop gibt es eine kleine “Hall” direkt am Fluß. In Thailand ist Graffiti übrigens nie wirklich legal, wird aber an einigen Stellen geduldet. Die Wände dort sind klein, begehrt und man kann sein Bild schlecht fotografieren. Einer der Shop-Mitarbeiter (Kimes One) begleitete mich am nächsten Tag und wir malten gemeinsam. Ich reiste noch am gleichen Tag nach Deutschland ab und musste mich zum Schluss daher etwas beeilen. Aber das Ergebnis war zumindest zufriedenstellend nach dem Desaster auf Koh-Chang.

In solchen Momenten weiß man den Luxus zu schätzen, den man als Writer in Europa genießt. Immer und überall jegliche Sprühdosen-Marke zur Verfügung zu haben ist in anderen Teilen der Welt alles andere als selbstverständlich.