Projekt Weltbaustelle Remscheid

September 2016

Mein guter Freund René Schneider aus Remscheid (unikat-colors.de) kam Anfang des Jahres auf mich zu, da sich eine tolle Gelegenheit für uns bot. Ich lud meinen Freund Kevin Schiffer (Nausea) aus Johannesburg, Südafrika ein, um gemeinsam einen großen Giebel in der Innenstadt Remscheids zu gestalten. Wir holten noch den Wuppertaler Graffiti-Künstler Marc Stania (COKEone) dazu und entwickelten gemeinsam für die große Wand ein Konzept.
Der Hintergrund war das Projekt Weltbaustelle NRW. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen sind das Ergebnis einer globalen und gründlichen Debatte über die Nachhaltigkeit bisheriger Entwicklungs-Strategien. Um diese Ziele in die Öffentlichkeit zu tragen, hat sich das Eine Welt Netz NRW viele verschiedene Aktionen in Nordrheinwestfalen überlegt. Unter anderem werden diverse Wandflächen von lokalen und internationalen Künstlern gestaltet.
Den oberen Teil der Wand bemalten Naus und unikat-colors (und ich half ein wenig hier und da), während Coke und ich für den unteren Teil zuständig waren. Im Bild kann man viele der UN-Ziele auf die ein oder andere Weise wiedererkennen. Im oberen Teil stehen die Wörter “Armut”, “Freiheit” in Arabisch, “Gleichheit”, “Frieden” auf Englisch und “Stärke” auf Bulgarisch. Eine farbige Frau schaut hoffnungsvoll in die Ferne, während unter ihr ein Geldschein verbrennt, der zu einem Boot gefaltet ist. Das Ganze ist auf einem Löffel, der stellvertretend für den Hunger in der Welt steht.
Im unteren Teil sind zwei Buckelwale zu sehen, wovon einer “aufgefaltet” ist. In seinem Inneren finden sich neben vielen Waffen, Spielzeug, Essen auch jede Menge Müll. Einige Wochen nach dem unser Bild fertig war, wurden an der Nordseeküste mehrere Pottwale angeschwemmt in deren Magen Unmengen von Plastikmüll und sogar Autoteile gefunden wurden. Das zeigt wie schrecklich aktuell unser Bild doch tatsächlich ist.
Es gibt viele Interpretationsmöglichkeiten zu diesem Bild und genau das war auch unsere Absicht. Wir hoffen damit einige Menschen zum Stehenbleiben und Nachdenken anzuregen. Die Welt muss offener, toleranter und rücksichtvoller miteinander umgehen, sei es mit Tieren, Menschen und unserer Umwelt!