Riesige Fassade für das erste Mural Festival in Hannover
August 2020
Im Winter sprach mich mein Kumpel Jascha an, ob ich nicht an einer Gruppenausstellung in den Hannover Docks teilnehmen möchte. Da wir schon lange ein freies Werk zusammen malen wollten, entstand im Februar dann ein spontanes, sehr cooles Gemeinschafts-Werk. Dabei sprachen wir auch über seine Pläne ein ganz besonderes Kunst-Festival auf die Beine zu stellen. Sein Plan war ein soziokulturelles Street-Art Festival mit einer “Öko-Zukunfts-Vision” names Hola-Utopia!
Ich war sehr happy, dass er mich dann tatsächlich als einen der Künstler auswählte. Er fragte mich auch nach meinen Erfahrungen als Kurator eines Festivals und wie ich zu Künstler-Collabos stehe. Ich sagte ihm, dass es mich als Künstler immer besonders fordert mit einem anderen KünstlerIn zusammen zu arbeiten. So kam es, dass er mir Jana – besser bekannt als Etaja – vorstellte.
Das Konzept hinter dem Festival sah vor, dass sich jeder Bürger unserer Stadt mit in die Ideenfindung einbringen konnte und sollte. Leider kamen durch die Corona-Beschränkungen keine persönlichen Treffen mehr in Frage. Aber Jascha löste das Problem durch digitale Meetings mit kreativen und interessierten Menschen. Im Anschluss stellte er allen Künstlern eine Mappe mit den Ideen der Teilnehmer zur Verfügung.
Hier die Idee, die wir uns aussuchten und auf der wir unser Mural aufbauten: “Animal Equality: Zwei komplett unterschiedliche Tiere stehen zusammen unter einem Hochzeitsbogen, z.B. ein Flamingo und ein Nilpferd. Es sind komplett unterschiedliche Tiere aber es wird von der Gesellschaft akzeptiert und es könnte sogar menschliche Zuschauer oder einen menschlichen Bräutigam geben. Das verweist nicht nur auf Animal Equality sondern ist auf die Menschen übertragbar: Jeder hat das Recht zu leben und zu lieben ( wen und wie er möchte).”
Die größte Herausforderung für Etaja und mich war zunächst einmal die Fläche zu wählen und dann unsere sehr unterschiedlichen Stile zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen zu fügen. Einige Meetings und Entwurfsphasen später nahm der Entwurf aber Formen an und Ende August ging es dann endlich los.
Wir hatten uns eine wirklich riesige Fläche ausgesucht mit knapp 240m². Ich ahnte schon, dass es mehr als die 5 Tage des Festivals brauchen würde und am Ende malten wir etwas mehr als 8 Tage an dem Bild. Ich war von morgens bis abends an der Wand fast pausenlos beschäftigt und meine Erschöpfung ging so weit, dass ich nach einer Woche nachts aufwachte und ich in meinem Kopf immer noch vor der Wand stand und weiter malte. Ich war körperlich und geistig komplett erschöpft nach dieser Wand. Aber es hatte sich gelohnt und ich bin sehr stolz und glücklich was Jana und ich geschaffen haben.
Wichtig war uns vor allem mit diesem Bild nicht nur einen farbenfrohen Hingucker geschaffen zu haben, sondern dem Betrachter auch kritische Fragen zu stellen. Wie behandeln wir Tiere? Wie gehen wir mit unserer Welt um? Welche Zukunft hat unser Ökosystem, wenn wir so weiter machen? Was bedeutet Gleichberechtigung? Man kann in diesem Bild sehr viel erkennen und vieles hinein interpretieren. So kam auch der Titel “BEFORE HUMANS WE ARE ALL ANIMALS” zustande.
Ich möchte mich an dieser Stelle vor allem bei Jana und Jascha bedanken. Ihr habt so viel gegeben, um dieses Werk zu ermöglichen. Ein großes Danke geht auch an unsere Assistenten Kevin von KOarts und Zike, die uns beide fleißig zur Hand gingen. Danke an Montana Colors Germany für das Sponsoring der Farben und auch an alle anderen Beteiltigten dieses Festivals eine FETTES Dankeschön!
Die anderen Künstler und Flächen findet ihr auf der Webseite vom Hola Utopia.